In meiner nunmehr 20-jährigen Erfahrung mit Oracle ist es schon eine Tradition, dass man unter Windows, naja, sagen wir mal, ein bisschen das „Schmuddelkind“ ist oder sich zumindest so von Oracle behandelt fühlt. Das beginnt bei der Dokumentation (inzwischen werden hier zumindest die Variablen nicht mehr mit $ bezeichnet…), geht weiter bei (nicht vorhandenen) Skript-Beispielen und zieht sich bis zum Patch- und Upgrade-Management.

Leider scheint sich dies auch in den neueren Versionen fortzusetzen. Aktuell gibt es zwei Bugs sowohl beim Upgrade auf die Versionen 19.4.0.0 / 19.5.0.0 sowie 19.6.0.0, …

… also die Download-Version 19.3.0.0 mit den Bundle Patches vom Juli (19.4) bzw. Oktober (19.5) 2019 (Case1) bzw. Januar 2020 (19.6), die exklusiv unter Windows auftreten. In allen beschriebenen Fällen läuft das preupgrade-Skript fehlerfrei durch.

Case 1

%ORACLE_HOME%\bin\dbupgrade auf die Versionen 19.4 oder 19.5 schlägt mit der folgenden Fehlermeldung fehl:

Grund ist ein falscher Eintrag in der Datei %ORACLE_HOME%\rdbms\admin\dbms_registry_basic.sql:

Der Workaround ist, den Eintrag jeweils so abzuändern, dass an Stelle der 3 eine 4 bzw. 5 steht. Laut MOS (Doc-ID 2579192.1: DBUA upgrade to 19.4 in Windows fails with Error:ORA-1722) ist dieser Bug im Bundle Patch 20200114 (19.6) gefixt. Übrigens tritt das Problem nicht nur bei Verwendung des dbua, sondern auch beim manuellen Upgrade sowie bei Verwendung des autoupgrade.jar auf.

Das mit dem Fix stimmt – der Fehler tritt beim Patchlevel 19.6.0.0 nicht mehr auf. Stattdessen bekommen wir nun:

Case 2

Die Ausführung von %ORACLE_HOME%\bin\dbupgrade auf die Version 19.6.0.0 läuft an sich fehlerfrei durch – am Ende wird man jedoch durch die Meldung überrascht, dass die Datei %ORACLE_HOME%/rdbms/admin/backport_files/bug_29766207_apply.sql nicht gefunden werden könne. Das erweist sich auch als richtig – diese Datei gibt’s dort nicht. Alle Komponenten in der DBA_REGISTRY sind dennoch nach Kompilierung VALID, was einen jetzt ob des Katastrophen-Potenzials der obigen Meldung rätselnd zurück lässt…

Es gibt offenbar einen Eintrag hierzu in MOS – dieser ist jedoch nicht öffentlich (warum, weiß keiner…). Der Inhalt besagt jedoch, dass es für die Version 19.6 keine Lösung gibt (Fix ist für 19.7 angekündigt), die fehlende Datei aber auf allen Plattformen mit der Version 19.6 identisch ist. Falls vorhanden, kann diese also z.B. von einem Linux-Server mit der selben Version kopiert werden. Danke an Mike Dietrich für diese Infos, die ich nach einem Kommentar in einem seiner Blog-Artikel bekommen habe!

Mal sehen, was der Bundle Patch vom April so bringt…